Der Roman der Zwölf

Inhaltsangabe

 

Der Roman erzählt in zwölf, jeweils von einem anderen Autor geschriebenen Kapiteln, die Liebesgeschichte von Gaston von Dülfert und der Norwegerin Karen Holmsen. Der Roman beginnt mit einem Präludium, dem überspannten und befremdlichen Testament des Geheimen Medizinalrates Wilhelm August von Dülfert, der verstorben zu sein scheint, aber offensichtlich doch noch lebt, wenn er am Ende des Romans höchst lebendig in Aktion tritt.

Gaston v. Dülfert, wird geschildert als schlank und groß mit einem kleinen Buckel. Er hat wasserhelle Augen, eine schmale lange Nase, gelbblondes Haar und war mehrere Jahre verheiratet, lebt jetzt getrennt von seiner Frau, ohne jedoch geschieden zu sein. Karen Holmsen, aus Norwegen, ist eine kleine zierliche Frau, um die zwanzig, mit auffallend roten Haaren. Die beiden begegnen sich nach einem ersten kurzen Kennenlernen in Rom vor sechs Jahren im Vestibül eines Hotels in Berlin. Offensichtlich sind beide verliebt ineinander, was zu zeigen oder auszusprechen dem Stil des Romans folgend, voller ironisch gesetzter Klischees unendlich kompliziert dargestellt wird. Bei dieser ersten Begegnung werden die Leser bekannt gemacht mit all den phantastischen Ideen, die G.v.D. verfolgt ( eine gläserne Stadt, eine Flugmaschine ) und zu deren Finanzierung er den reichen Spekulanten, den Geheimen Kommerzienrat Liebenberg, benötigt. Eine Fülle von Nebenfiguren ist um die beiden Hauptpersonen angesiedelt: Bolette Aamundsen, verwitwete Grönländerin und fast ständige Begleiterin Karens; Bella Maßmann, die Freundin Karens und ihr Vater, der später Selbstmord begeht; Gastons Frau und seine beiden Kinder; ein polnisches Grafenehepaar; ferner Spieler, Phantasten, Artisten, Hazardeure und Bonvivants. Viele biographische Details, die sowohl zur Klärung als auch zur Verwirrung der Situation beitragen; ein Reigen von vermuteten und tatsächlichen Vätern und Müttern der beiden Hauptpersonen. Eine Steigerung der Handlung kommt in den Roman, als es Gaston gelingt, eine Flugmaschine  zu bauen. Er gewinnt den Amerikaner Wisconsin als Piloten, er selbst fliegt als  Passagier mit. Nach geglücktem Start gerät die Maschine in einen Gewittersturm und stürzt ab. Wisconsin wird dabei getötet, während Gaston überlebt. Er liegt drei Monate im Koma und wird im Hause des polnischen Grafen Poczerewski gesund gepflegt. Während dieser Zeit begegnen sich im Hause des Grafen in wechselnden Konstellationen Gaston, Karen und die Gräfin Poczerewski und stellen fest, daß sie beide  ( G. und K. )  zwar verschiedene Väter aber die Gräfin als gemeinsame Mutter haben. Auf dem Krankenbett begegnet Gaston auch seinen beiden Kindern, die inzwischen  im Hause der Gräfin leben. Vor diesem neuen Wissen ist die Romanze zwischen Gaston und Karen zu Ende. Sie fahren beide, nun als Geschwister, zur Kur in ein kleines Städtchen, wo sie neue Pläne für eine angeblich realistischere Zukunft schmieden. Gaston will ein Kammerorchester gründen und deutsche Musik in Deutschland verbreiten. Weitere Mitglieder des Orchesters sind Bella Maßmann, die Berliner Freundin, Karen und der ortsansässige Vikar. Gaston gerät in eine turbulente Handlung mit verbotenem Glücksspiel, dem Selbstmord des Vaters von Bella Maßmann und einer Gerichtsverhandlung, in deren Verlauf er beiläufig erfährt, daß er doch nicht der Sohn der Gräfin P. ist. Seine wahre Mutter ist tot. Aus dem Kammerorchester wird nichts, das nun nicht mehr geschwisterliche Verhältnis zu Karen wird  so kompliziert wie es zuvor war, und Gaston schmiedet wieder neue, abenteuerliche Pläne, die der Geheimrat Liebenberg finanzieren soll. Karen verabschiedet sich, um mit Bolette nach Italien zu reisen. In dieser Situation, völlig auf sich allein gestellt, betrinkt sich Gaston fürchterlich. Er halluziniert über seine Vergangenheit, entdeckt noch eine Reihe weiterer möglicher Väter wie Liebenberg und Holmsen. Inzwischen hat Liebenberg ihn im Hinblick auf  neue Pläne wieder mit ausreichendem Geld versorgt, und Gaston tritt wieder als der große Mann von Welt auf. Die von Gaston und Karen so verachtete Gräfin P. kommt zufällig bei einer Flugveranstaltung durch einen abgebrochenen Propellerflügel, der sie in ihrer Kutsche trifft, um. Der Roman erreicht seinen Höhepunkt, als Gaston erfährt, daß der Geheime Medizinalrat v. Dülfert nicht vor zwanzig Jahren gestorben ist, sondern untergetaucht in München lebt, wo er Mitglied der Freimaurer ist. Der Medizinalrat ist Gastons wahrer Vater.

Plötzlich tauchen Karen, seine Kinder und Bolette in diesem sonderbaren Haus auf und alle Probleme sind verflogen. Im Finale findet die Hochzeit von Karen und Gaston in Berlin statt und als besondere Pointe sitzen die zwölf Autoren des Romans mit an der Hochzeitstafel.

 

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