Fouqué, Friedrich Heinrich Karl de la Motte
(Pseudonym:
Pellegrin)
1777 geb. in Brandenburg / Havel,
hugenottischer Abstammung,
Offizierslaufbahn;
1794 nimmt
als preußischer Kornett am ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich teil,
Leutnant beim
Kürassierregiment des Herzogs von Weimar
1798 Heirat mit Marianne von Schubaert
(1783 - 1862);
1802 Scheidung; Abschied von der
Armee;
1803 Heirat
mit Caroline v. Rochow (1774 - 1831); bei Aufenthalten in Weimar und Berlin
trifft Fouqué u.a. mit Johann Wolfgang v. Goethe, Friedrich Schiller, Gottfried
Herder und August Wilhelm v. Schlegel zusammen. Letzterer wird sein erster
literarischer Mentor.
Fouqué beteiligt sich an verschiedenen literarischen
Gemeinschaftsprojekten, 1808 u.a. die skurrile Romanparodie „Die Versuche und Hindernisse Karls “
gemeinsam mit Varnhagen von Ense, August Bernhardi und Wilhelm Neumann, wobei
deutlich Elemente seines patriotischen Engagements einfließen.
Er schreibt für Kleists
„Berliner Abendblätter“, übersetzt u.
a. Calderon u. Thomas Moore ins Deutsche und gibt teils mit Freunden, teils mit
seiner Frau oder auch allein verschiedene Zeitschriften heraus („Die Jahreszeiten“, 1811-1814; „Die Musen“, 1812-1814, „Für müßige Stunden“ 1816-1817 u. a.)
Fouqué und seine ebenfalls schriftstellerisch tätige Ehefrau
leben auf Gut Nennhausen bei Rathenau nahe Berlin und gehören fast 30 Jahre
lang zu den bekannten Personen des damaligen Literaturbetriebs.
1808-1820 gehört
Fouqué zum Kreis der „Serapionsbrüder“ um E.T.A.
Hoffmann;
1827 Mitglied der literarischen
„Mittwochsgesellschaft“;
seine phantastischen Erzählungen, sein mythisches Kunstmärchen „Undine“ ist bis heute bekannt, seine Gedichte,
heroischen Ritterromane und Dramen machen ihn zum viel beachteten Dichter
seiner Zeit.
1832 heiratet
Fouqué nach dem Tod seiner zweiten Frau (1831) Albertine Tode (1806 - 1876) und
zieht mit ihr 1833 nach Halle.
1833 In
Halle hält er öffentliche Vorlesungen
über Literatur- und Zeitgeschichte.
1841 Er
kehrt nach Berlin zurück; in demselben Jahr erscheinen „Ausgewählte Werke“ als „Ausgabe
letzter Hand“;
1843 stirbt
Friedrich Heinrich Karl Fouqué Baron de la Motte in
Berlin
Quellen: Walther Killy, Hrsg., Literaturlexikon 15
Bde.,
München 1991
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1781 geboren in Berlin;
früh verwaist, muss er sein Theologiestudium in Halle abbrechen
und lebt in Berlin als Hauslehrer, Publizist, Übersetzer und
Buchhandelsgehilfe.
Er ist befreundet mit den Vertretern der Berliner Romantik, die
ihn auch literarisch beeinflussen. Speziell aus der Freundschaft mit Varnhagen
von Ense entstehen mehrere Gemeinschaftsprojekte; zum Beispiel
1807 „Erzählungen und Spiele“,
1808 „Die Versuche und Hindernisse Karls“, eine
Persiflage auf Wilhelm Meister und den
klassizistischen Bildungsroman.
1813 Expedient im preußischen
Kriegskommissariat;
1815 stellvertretender
Kriegskommissar;
1822 „Königlicher Intendantur-Rath“;
Neumann schreibt Kritiken für verschiedene literarische
Publikationen und ist ein von
Varnhagen hoch gelobter Feuilletonist.
1834 stirbt (Friedrich) Wilhelm
Neumann in Brandenburg
Quellen: Walther Killy, Hrsg.,
Literaturlexikon 15 Bde.,
München 1991
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Bernhardi, (Johann Christian) August Ferdinand
(Pseudonym: Falkenhain)
1769 geboren in Berlin;
1791 Bernhardi
beginnt nach dem Studium der Philosophie in Halle seine Laufbahn als Lehrer am
Gymnasium Friedrichswerder in Berlin. Er unterstützt Humboldts Schulreformen
mit eigenen Veröffentlichungen („Ansichten
über die Organisation der gelehrten Schulen“, Bln. 1818)
1799 Heirat
mit Sophie Tieck (1775 - 1833), der Schwester von Ludwig Tieck, durch den
Bernhardi Anschluss an den Kreis der Berliner Romatiker gewinnt. Er verfasst
Beiträge für verschiedene Literaturzeitschriften („Athenäum“, „Europa“, „Musenalmanach für das Jahr 1802“). Mit Tieck
gibt Bernhardi eine Sammlung von satirischen Erzählungen und Dramen heraus („Bambocciaden“, 3 Bde. 1797 - 1800), in
der auch 2 Lustspiele seiner Frau veröffentlicht werden.
1807 Scheidung;
dadurch auch Abbruch der Beziehungen zu
Ludwig Tieck;
Bernhardis Publikationen zur Sprachwissenschaft des 19.
Jahrhunderts sind von anerkannter Bedeutung. In seiner „Sprachlehre“ (2 Bde., Bln 1801 u.1803) unternimmt er den Versuch nicht nur alles um 1800 bekannte Wissen
über die Sprache zu vermitteln, sondern Sprache auch als ein universales Medium
der Vernunft zu beschreiben.
1808 Mitarbeit
am Doppelroman der Berliner Romantik
„Die Versuche und Hindernisse Karls“ ,
Direktor des Gymnasiums Friedrichswerder in
Berlin
1811 Privatdozent
1816 Konsistorialrat
1820 Direktor am Friedrich-Wilhelm
Gymnasium Berlin
(Johann Christian) August Ferdinand Bernhardi stirbt in
Berlin
Quellen: Walther Killy, Hrsg., Literaturlexikon 15
Bde.,
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Varnhagen von Ense, Karl August
1785 geboren in Düsseldorf;
nach dem Tod des Vaters wird
er auf Empfehlung des Prinzen Louis Ferdinand v. Preußen in die
Pepinière in Berlin aufgenommen, eine
von Friedrich Wilhelm II im Jahre 1795 gegründeten preußischen Anstalt zur
Ausbildung von Militärärzten;
1803 verlässt
die Anstalt aus Protest gegen die dort vermittelte rationalistische
Aufklärungsphilosophie und wird Hauslehrer bei der Fabrikantenfamilie Cohen,
die ein Zentrum des literarischen Lebens in Berlin darstellt;
gründet mit seinem Freund Friedrich Wilhelm Neumann (1781-1834)
den
„Nordsternbund“.
1804 Beginn journalistischer
Veröffentlichungen in den
„Nordischen Miszellen“.
Mit Adalbert v. Chamisso (1781-1838) gibt er 3
Jahrgänge des „grünen
Musenalmanachs“ heraus.
1806 Fortsetzung seines Medizinstudiums
in Halle, das er aber wegen der Besetzung durch die Franzosen nach
der Niederlage Preußens wieder aufgeben muss. Mit
Neumann, Bernhardi und la Motte Fouqué verfasst er eine Parodie auf Goethes „Wilhelm Meister“, „Die Versuche und Hindernisse
Karls“ (Bln./Lpz.1808)
1808 Studium in Tübingen, Kontakte mit
vielen Literaten,( z.B. Uhland ) und dem Verleger
Cotta.
1809 Beginn seiner militärischen
Laufbahn, zunächst in österreichischen, später in russischen Diensten. Während
dessen schreibt er regelmäßig für das „Morgenblatt
für gebildete Stände“ und unterhält einen regen Briefwechsel mit vielen
namhaften Persönlichkeiten der Zeit.
1814 Heirat mit Rahel Levin (1771 -
1833), deren Salon lange Zeit Treffpunkt der Romantiker und Mittelpunkt des
literarischen Berlin ist.
Zur Vorbereitung auf die Übernahme in den
preußischen Staatsdienst begleitet Varnhagen
Karl August von Hardenberg (1750
- 1822 ), der Preußen auf dem Wiener Kongress vertritt.
1815 Pressechef
bei v. Hardenberg
1816 preußischer
Geschäftsträger
1817 Minister
- Resident am badischen Hof in Karlsruhe;
1819 Varnhagen wird demokratischer
Neigungen verdächtigt und auf persönliche Intervention Metternichs abberufen.
Nach der Rückkehr nach Berlin macht er seine publizistische Neigung zum Hauptberuf.
Er veröffentlicht in vielen Zeitungen und
macht sich mit seinen „Biographischen Porträts“ , die bis
heute Beachtung finden, einen Namen.
Der Salon der Varnhagens wird wieder zu einem
regen Zentrum der Intellektuellen in
Berlin.
1826 Gründungsmitglied
der Hegelschen Sozietät für wissenschaftliche Kritik, für deren Jahrbuch er in
der ersten Zeit regelmäßig Beiträge schreibt.
1834 Tod
der Ehefrau; Varnhagen gibt ein Buch heraus:
„Rahel, Ein Buch des Andenkens
für ihre Freunde“
1837 seine
„Denkwürdigkeiten“ (Aufzeichnungen,
journalistische Arbeiten,
Korrespondenzen) werden veröffentlicht.
Aus Enttäuschung über die politische Restauration wird er zum
Verfechter
sozialreformerischer Ideen.
Varnhagen führt, umsorgt von seiner Nichte Ludmilla Assing (1821
- 1880), ein geselliges Leben, zu dem Bettina v. Arnim und Alexander v.
Humboldt als vertraute Gesprächspartner gehören.
1858 Karl August Varnhagen von Ense
stirbt in Berlin
Quellen: Walther Killy, Hrsg., Literaturlexikon 15
Bde.,
München 1991
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