Über einen Zeitraum von zwei Semestern
beschäftigte sich ein Arbeitskreis des Gasthörer- und Seniorenstudiums an der
Universität zu Köln unter der Leitung von Miriam Haller mit ‚Konzepten
kollektiver Autorschaft’. Gelesen wurden literarische Werke, die man im
weitesten Sinne als ‚Koproduktionen‘ mehrerer Autoren und Autorinnen bezeichnen
kann. Als Textgrundlage der Annäherung an die Thematik dienten: ‚Goethes Briefwechsel mit einem Kinde‘1
(1835) von Bettine von Arnim, ‚Die
Versuche und Hindernisse Karls‘2
(1808) von Karl August Varnhagen, Wilhelm Neumann, Friedrich de la Motte
Fouqué, August Ferdinand Bernhardi, ‚Der
Roman der Zwölf‘3
von Hermann Bahr, Otto Julius Bierbaum, Otto Ernst, Herbert Eulenberg, Hanns
Heinz Ewers, Gustav Falke, Georg Hirschfeld, Felix Hollaender, Gustav Meyrink,
Gabriele Reuter, Olga Wohlbrück und
Ernst von Wolzogen und www.dumontverlag.de/null 4,
initiiert von Thomas Hettche.
Während der Arbeit mit den Texten stellte sich
im Bestreben einer Eingrenzung des Begriffs ‚kollektive Autorschaft‘ heraus,
daß stark intertextuell arbeitende Romane wie ‚Goethes Briefwechsel mit einem Kinde‘ von Bettine von Arnim nicht
unter diese Kategorie zu zählen sind: Auch wenn es dort zu einer engen
Verschränkung von Texten verschiedener Autoren kommt, ist es doch nur eine
Autorin, die dem Text ihren Namen gibt. Dennoch diente uns dieser Roman als
Folie für die These, daß im weitesten Sinne einer Begriffsbestimmung von
‚kollektiver Autorschaft‘ jeder Text als Koproduktion zu lesen ist – denn
welcher Text könnte für sich beanspruchen, gänzlich für sich und seinen Autor
oder seine Autorin zu stehen?
Da diese
These zwar theoretisch weiterführend, für eine Eingrenzung des Phänomens aber
denkbar ungeeignet war, einigten wir uns auf die Fokussierung des Begriffs auf
literarische Texte, für die mehrere Autoren und Autorinnen namentlich verantwortlich
zeichnen.
Neben den von uns behandelten
Texten stießen wir auf eine Vielzahl anderer Texte, die in kollektiver
Autorschaft geschrieben wurden und werden, deren Analyse und Einordnung unter
diesen Aspekt aber ebenfalls noch aussteht. Prominentes Beispiel wären die ‚Xenien‘, die Johann Wolfgang von Goethe
und Friedrich Schiller im ‚Musenalmanach für das Jahr 1797‘ veröffentlichen.
Clemens Brentano und Joseph Görres veröffentlichen 1807 gemeinsam eine Satire
unter dem barock anmutenden Titel ‚Entweder
wunderbare Geschichte von BOGS, dem
Uhrmacher, wie er zwar das menschliche Leben längst verlassen, nun aber doch,
nach vielen musikalischen Leiden zu Wasser und zu Lande, in die bürgerliche
Schützengesellschaft aufgenommen zu werden Hoffnung hat, oder Die über Ufer der
badischen Wochenschrift ausgetretene Konzert-Anzeige. Nebst des Herrn BOGS
wohlgetroffenem Bildnisse und einem medizinischen Gutachten über dessen
Gehirnzustand‘5. Das
Romanprojekt ‚Der Roman des Freiherrn von
Vieren‘6
von E.T.A. Hoffmann, Karl Wilhelm Salice Contessa, Adalbert von Chamisso und
Friedrich de la Motte Fouqué wird nicht beendet und ist nur in Fragmenten
überliefert.
Von einem der Vertreter und
Theoretiker des Realismus Arno Holz erscheint in Zusammenarbeit mit Johannes
Schlaf 1889 ‚Papa Hamlet‘7.
Im Bereich des Dramas sind
Stücke wie Gustav Meyrinks und Alexander Roda-Rodas Lustspiel ‚Die Uhr‘ oder Bertolt Brechts und Lion
Feuchtwangers ‚Leben Eduards des Zweiten
von England (nach Marlowe)‘8
zu nennen.
In der Zeitschrift ‚Die literarische Welt‘ erscheint 1932,
angeregt von Frank Arnau und Willy Haas die Kriminalgeschichte ‚Die verschlossene Tür‘9
unter Mitwirkung von Richard Hülsenbeck, Manfred Hausmann, Alfred Döblin
u.a.
1965 verfassen Peter Bichsel,
Walter Höllerer, Klaus Stiller, Peter Heyer, Hubert Fichte, Wolf Simeret,
Elfriede Gerstl, Jan Huber, Hans Christoph Buch, Wolf D. Rogosky, Martin
Doehlemann, Corinna Schnabel, Nicolas Born, Joachim Neugröschel, Hermann Peter
Piwitt gemeinsam den Roman ‚Das Gästehaus‘10.
Der satirische Kriminalroman ‚Der Rat der Weltunweisen‘11,
geschrieben unter Mitwirkung von Heinrich Böll, Christine Brückner, Reinhard
Federmann, Hermann Kasack und Hans Weigel ist ein weiteres Beispiel für
kollektiv produzierte Kriminalromane, ein Genre, das eine besondere Affinität
zur kollektiven Autorschaft entwickelt hat. Bekannt geworden ist vor allem der
Roman ‚The Floating Admiral‘, u.a.
geschrieben von Gilbert Keith Chesterton, Dorothy Sayers und Agatha Christie. 1999
greifen die deutschen Kriminalautorinnen und -autoren Jürgen Albert, Jürgen
Ebertowski, Jan Eik, Wolfgang Kienast, Dorothea Kleine, -ky, Gerhard Neumann,
Tom Wittgen und Gabriele Wolff den Titel auf für eine neue Koproduktion ‚Die allerletzte Fahrt des Admirals‘12.Im
Bereich der Kriminalromane sind auch etliche Autorenduos zu verzeichnen, Mai
Sjöwall und Per Wahlöö aus Schweden, Pierre Boileau und Thomas Narcejac mit
ihrem Roman ‚Vertigo‘13,
von Hitchcock verfilmt, oder das italienische Autorenteam Fruttero &
Lucentino, die sich in ihren Roman ‚Die
Wahrheit über den Fall D.‘14
einer unvollendeten Erzählung von Charles Dickens ‚The Mystery of Edwin Drood‘
angenommen haben.
Auch für die kollektiv
produzierte Literatur im Netz können hier nur einige wenige Beispiele der
inflationär steigenden Anzahl genannt werden. Pool, Die Säulen von Llaacan,
Spielzeugland... (Links, Auch zu den Zeitschriften für Literatur im Netz)
Diese Aufzählung literarischer Beispiele für
kollektive Autorschaft kann keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit erheben –
nicht allein wegen der Beschränkung auf
vornehmlich deutschsprachige Literatur. Trotzdem mag sie schon dazu
ausreichen, die Bandbreite des Themas
zu verdeutlichen. Es verwundert so vielleicht umso eher, daß die Beschäftigung
mit literarischen Produktionen, die in kollektiver Autorschaft entstanden sind,
in der deutschen Literaturwissenschaft bisher, wenn überhaupt, dann nur
ausgehend von der Beschäftigung mit dem Werk einzelner Autorinnen und Autoren
geleistet wurde. Eine breitere Forschung zum Phänomen der kollektiven
Autorschaft, zu ihrem jeweiligen sozial- und literaturgeschichtlichen Kontext,
zu ihren Funktionsweisen und ihren Auswirkungen auf die Struktur der Texte
sowie auf den Rezeptionsprozeß existiert noch nicht. Anlaß zur Verwunderung
gibt das allein angesichts des ‘Booms’ der
‘Neuen Medien’ als Gegenstand der Geistes- oder Kulturwissenschaften,
denn als spezifisch für den Hypertext gilt nicht zuletzt das Kriterium erweiterter
Möglichkeiten für Formen kollektiver oder kooperativer Autorschaft.15
Dieses Projekt versteht sich nicht als Versuch
einer definitorischen Stillegung der Thematik. Vielmehr sollen die Ergebnisse
unserer Team-Arbeit, wo sie nicht selbst rogativen Charakters sind, weitere
Fragen provozieren, hinterfragt werden – nicht zuletzt hierzu bietet das Medium
Internet schnelle Möglichkeiten des Austauschs, die es für den Diskurs zu
nutzen gilt. Angestrebtes Ziel ist, die Thematik ‘Kollektive Autorschaft’ nicht
nur zu be-handeln, sondern sie auch in performativer Hinsicht für das Projekt
zu nutzen: Die Autorinnen und Autoren der Projektgruppe freuen sich auf Ihren Beitrag!
Die Arbeitshypothese unseres Projekts kann im
Groben folgendermaßen umrissen werden: ‘Kollektive Autorschaft’ kann als Funktion
begriffen werden, die einerseits in ihren unterschiedlichen Vorgehensweisen den
Produktionsprozeß der Texte bestimmt, somit auch ihren Niederschlag in den
Texten selbst findet und sich andererseits in einem von Werken einzelner
Autoren zu unterscheidenden Rezeptionsprozeß äußert. In diachroner Perspektive
ist von unterschiedlichen Umgehensweisen mit kollektiver Autorschaft
auszugehen, an denen sich Brüche und Veränderungen im allgemeinen literarischen
Diskurs besonders deutlich zeigen.
Aus dieser Arbeitshypothese ergeben sich drei
grundlegende Fragenkomplexe, die den Umgang mit Texten aus kollektiver
Autorschaft strukturieren können:
1. Welche Auswirkungen hat kollektive
Autorschaft auf den Produktionsprozeß von Texten? Wie werden Texte in
kollektiver Autorschaft geschrieben?
2. Welche Funktionen übt kollektive Autorschaft
in den Texten selbst aus? Wie wirkt sich kollektive Autorschaft auf die
Textorganisation aus?
3. Wie rezipieren wir Texte kollektiver
Autorschaft?
4. Spiegeln sich in literaturgeschichtlicher Perspektive
Paradigmenwechsel im literarischen Diskurs und in den Funktionen von
Autorschaft besonders deutlich an Texten kollektiver Autorschaft?
5. Inwieweit weisen im Medium ‘Buch’ organisierte Texte
kollektiver Autorschaft auf Formen von Hypertextualität voraus?
Jedoch führt uns das Umfeld der Beschäftigung
mit Texten kollektiver Autorschaft auch zu weiteren grundlegenden
literaturtheoretischen Fragestellungen. Was ist überhaupt ein Autor / eine
Autorin? In welchem Verhältnis steht Literatur zu Formen kollektiver Erfahrung,
zu Geselligkeit, Spiel oder Fest? Ist kollektive Autorschaft wirklich ein so
marginales Phänomen wie es die Forschungssituation erscheinen lassen mag? Ist
nicht die Rückführung eines Textes auf einen einzigen, ihn ausschließlich aus
sich selbst heraus kreierenden Autorschöpfer ein Mythos genieästhetischer
Provenienz, der sich bis heute hartnäckig hält? Inwieweit sind Texte
kollektiver Autorschaft intertextuell angelegte Texte? Muß nicht, unter
Bezugnahme auf die Theorie der Intertextualität, konstatiert werden, daß
letztlich jeder Text ein Ergebnis kollektiver Autorschaft ist? Haben wir mit
der zunehmenden Etablierung der neuen Medien, vor allem des Internets eine neue
Ära der Literatur- und Mediengeschichte vor uns, die gerade auch mit den
Möglichkeiten der Vernetzung und der Geschwindigkeit der Datenübertragung ein
kollektives Schreiben als ihr Spezifisches provoziert oder behauptet sich die
These von der Wiederkehr des ewig Gleichen? Läßt sich anhand der historischen
Entwicklung von Autorengruppen und ihren jeweiligen Ausrichtungen eine
Geschichte des literarischen Markts und seiner Anforderungen lesen?
Und:
Diese Frage war nicht nur die Ausgangsfrage des Arbeitskreises
zu ‘Konzepten kollektiver Autorschaft’, sondern ist zugleich ein Zitat. Michel
Foucault hat sich in einem für die Theorie der Autorschaft bahnbrechenden
Vortrag vor der Französischen Gesellschaft für Philosophie (1969) dieser Frage
gestellt. Richtungsweisend für unsere Beschäftigung mit Formen kollektiver
Autorschaft erscheint Foucaults Ansatz insofern, als er das Augenmerk
angesichts, trotz und gleichzeitig im
Sinne der für die Moderne paradigmatisch erscheinenden These vom Zurücktreten
oder vom „Tod des Autors“17
auf die Orte richtet, an denen der Autor eine Funktion ausübt. Foucault
beschreibt vier „Modalitäten“, aufgrund derer bis heute die Funktion ‘Autor’
„aus[ge]spielt“ wird18,
die sich also in unterschiedlichen historisch und je nach Textart variablen
Gewichtungen im Umgang mit Texten niederschlagen: Der Autor fungiert als
Wertniveau, das es ermöglicht Modifikationen im Werk eines Autors im Rückgriff
auf die Autorbiographie zu erklären. Der Autor fungiert als Feld eines
begrifflichen und theoretischen Zusammenhangs, der die Annahme der Einheit des
Werks legitimiert. Der Autor fungiert als stilistische Einheit, die sich
wiedererkennen läßt. Der Autor fungiert als geschichtlicher Augenblick und
Schnittpunkt von außer ihm liegenden Ereignissen, die er umsetzt.19
Konzentriert man die Analyse auf die
Funktionsorte des Autors, rücken die Variablen im Verständnis von Autorschaft
eher ins Blickfeld als dies unter einer rein phänomenologisch orientierten
Fragestellung nach dem Wesen von Autorschaft schlechthin möglich wäre.
Die historische Variabilität der
Konstruktionsweisen von Autorschaft koinzidiert mit der Geschichte des
Subjekts. Es soll hier davon ausgegangen werden, daß es sich bei dem Begriff
‘Autor’ ebenso wie bei dem des ‘Subjekts’ um eine begriffliche
Hilfskonstruktion des Denkens handelt.20
Beide verweisen auf intellektuelle Ordnungsstrukturen des 18. Jahrhunderts, die
auf der Vorstellung eines autonom empfindenden und handelnden Subjekts
basieren. Diese ohne weiteres zu generalisieren und auf Formen älterer oder
auch heutiger Literatur zu übertragen erscheint höchst problematisch. Der
Produktionsprozeß antiker oder mittelalterlicher Literatur begründet sich auf
ein vollkommen anderes Verständnis des Verhältnisses zwischen dem Text und seinem
‘Autor’. Erich Kleinschmidt illustriert dies am Beispiel des epischen Sängers:
„Die mediale Lage des epischen Sängers, der aus einem Bestand von festgelegten
Stoffen und Vermittlungsformen auswählt, um situationsangepaßt zu erzählen,
reflektiert nicht nur eine literatursoziologische Gegebenheit. Sie spiegelt
auch die Subjektposition archaischer Autorschaft. Der Vortragende erfährt sich,
ob in kultische oder feudale Verhältnisse eingebunden, nicht individuell. Er
handelt als Glied einer ununterbrochenen Kette von ihm vorangehenden Urhebern.
Die textuelle Gegenwärtigkeit, die durch ihn erzielt wird, entsteht aus einer
transpersonalen Überlieferungsbewegung.“21
Erst im Zuge der Entwicklung einer klarer abgegrenzten Vorstellung von
Individualität im Renaissance-Humanismus kommt es zur allmählichen Etablierung
eines Konzepts von auktorialer Indivdiualität, die den Text als Spiegel ihrer
Genese begreift und benutzt. Den Höhepunkt dieser Entwicklung sehen wir in der
Genieästhetik des 18. Jhs. Sprache und Text werden als individueller und
authentischer Ausdruck des Subjekts gewertet. Angestrebtes, aber nie
einzuholendes Ziel von genieästhetischer Autorschaft wird der vollkommene
Tausch von Subjekt in Text und umgekehrt. Vermittels des Autors soll Einheit
und Sinn des Werks garantiert und verifiziert werden. In der Moderne wird
dieses Konzept von Autorschaft zugunsten eines offeneren Text- und
Subjektbegriffs aufgelöst. Mit zunehmenden Zweifeln an der Autonomie und
Einheit des Subjekts wird auch der Autorbegriff dezentriert. Der moderne Text
agiert so eher die Auflösungen des Subjekts aus als dessen Genese. Dennoch
bleibt, wenn auch aus einer Bewegung der Negation heraus, die Beschäftigung mit
(verlorener) Subjektivität ein Grundmovens des literarischen Schreibens.
Angesichts der postmodernen
Produktionsbedingungen von vernetzter Literatur gilt es zu fragen, welche
Funktionen Autorschaft im Hypertext übernimmt.
„Die Autorschaft des Hypertextes umkreist keine
umschließbare Leerstelle des Subjekts mehr, und sie folgt keiner die Lücken
ausnutzenden Triebstruktur. Viel radikaler als es die ‘klassische Moderne’ je
realisierte, weil sie trotz aller artikulierten Subjektkrise doch immer dem Ich
und seiner psychosomatischen Aura entscheidenden Ausdrucksraum gewährte,
zerstört der interaktive Text im Datennetz die ‘genetische Kausalität’
auktorialer Präsenz. Es gibt, weder bestätigend noch verwerfend, keine Suche
mehr nach dem eigenen Ursprung und nach der verlorenen Zeit. Es fehlt der
Andere und das Andere, auf den hin oder das hin gesprochen werden könnte.“22
Inwieweit diese Position sich in den literarischen Produktionen im Netz
bestätigt oder hinterfragt findet, soll – gerade weil sich ja die Mehrzahl der
Netzliteratur- oder Hypertext-Projekte in Formen kollektiver Autorschaft
audrückt – Anlaß zu weiterführenden Fragen geben: Welche Funktionen übernimmt,
die Konstruktion kollektiver Autorschaft im Hypertext? Fehlt der Andere, auf
den hin gesprochen wird? Welche Leerstelle provoziert die Produktion von Texten
im Netz? Einsam
ist Scheiße sagt Hettche. Ist es nicht doch die alte oder ist es eine
‘neue’ alte Leerstelle, die das Begehren erregt, sie zu füllen?
Der ‘gesellige’ Autor: Kollektive Autorschaft und ‘Leserschaft’
Liegt eine der traditionell angenommenen
Funktionen von Autorschaft, verstanden als Denkmuster, für den Rezipienten in
der Herstellung und Sicherung eines mehr oder minder konsistenten
Sinnzusammenhangs, der für einen Text beansprucht und über den Autor gesichert
werden soll, so gilt zu fragen, inwieweit diese Legitimation und Sicherung auch
von mehreren Autoren gleichzeitig geleistet werden kann und in welchem Maße
allein über eine oft nur schwer mögliche Zuordnung der Textpassagen zu
einzelnen Autoren einerseits die Sicherheit des zuordnenden Lesens gestört
werden könnte, andererseits aber auch im Text selbst zwangsläufig die
Vorstellung eines konsistenten Verlaufs der Handlung und einer eindeutig zu
sichernden Sinnzuweisung unmöglich wird. Wenn die Zuordnungsmöglichkeit zu
einem Autor und seiner ‘Autorität’ in Fragen der Sinnzuweisung unterlaufen oder
erschwert wird, wird dann nicht eine größere Aktivität des Lesers provoziert?
Es stellt sich also bei Texten kollektiver Autorschaft die Frage, ob oder
inwieweit sich das Autoritätsverhältnis Autor/Text/Leser in Richtung des Lesers
verschiebt und inwieweit sich somit die Produktions- und Rezeptionsebene dieser
Texte einander annähern.
Wenn die historische Variabilität der Konstruktionen
von Autorschaft mit der Geschichte der Individualität zu parallelisieren ist,
liegt außerdem die Frage nah, in welchen Formen kollektiver Autorschaft der
Zusammenhang mit einer Geschichte der Suche nach kollektiver Identität zu sehen
ist bzw. wann und wie sich gerade in ihnen der Drang nach Individualität in
Abgrenzung zum Anderen ausdrückt.
Den Roman ‘Die Versuche und Hindernisse Karls.
Eine deutsche Geschichte aus neuerer Zeit’23
verfassen vier bzw. fünf Mitgliedern des Berliner romantischen ‘Nordsternbundes’:
Karl August Varnhagen von Ense, Wilhelm Neumann, August Ferdinand Bernhardi,
Friedrich de la Motte Fouqué und Adalbert Chamisso, dessen Kapitel jedoch so
verspätet eintreffen, daß sie nicht mehr integriert werden können. Der Roman
erscheint 1808 anonym in Berlin und wird mit seinen literarischen Portraits
bekannter Figuren aus der Szene der literarischen Salons ebenso wie denjenigen
aus dem Bereich der Fiktion schnell zum Thema in Salons und Briefwechseln.24
Anspielungen und Parodien auf Ludwig Tieck, Novalis, Friedrich Nicolai, Johann
Gottlieb Fichte, Friedrich Schleiermacher, die Brüder Schlegel, auf Nanny
Schleiermacher, Rahel Varnhagen oder Marianne Saaling und natürlich auf die
Autoren selbst wurden aus dem Text herausgelesen. Reale Figuren der
literarischen Szene wie Jean Paul oder fiktive wie Wilhelm Meister samt Sohn
und Marquese treten auf. Besondere Rollen spielen Johann Heinrich Voß (als
Focks) und Johannes von Müller (als Striezelmeier), in denen sie ebenso wie
Jean Paul mit den für sie charakteristischen Schreibweisen vorgeführt werden.
Diese Portraits werden – unabhängig davon, ob sie reale oder fiktive Gestalten
betreffen – in Briefwechseln und Rezensionen ausgiebig kommentiert.
Die Verschränkung von Produktions- und
Rezeptionebene des Romans im Rahmen des romantischen Salons spiegelt sich
gleichermaßen im Roman selbst. So wird im 12. Kapitel, das Varnhagen
zugeschrieben wird, und im 13. Kapitel
von Bernhardi eine Teegesellschaft beschrieben, die sich, aus einer
katastrophischen Situation gerettet, inmitten eines naturgewaltigen Unwetters,
aus dem nur der Tee gerettet werden konnte zusammenfindet, um ungeachtet der
prekären Situation gesellige Gespräche zu führen. Ein Anekdotenreigen wird
eröffnet, indem ein Wort der vorangehenden Anekdote die Brücke zur nächsten
bilden muß, wobei noch nicht einmal die semantische Übereinstimmung der Wörter
beachtet werden muß, so daß auf „oder“ eine „Oder“-Anekdote folgen kann.25
Obwohl die Darstellung dieser Teegesellschaft karikaturistische Züge trägt,
wird in ihr doch gleichzeitig das Erzählprinzip des Romans selbst gespiegelt.
Zu dem Bestreben, die Suche nach kollektiver
Identität über die Einbindung der literarischen Produktion in die Geselligkeit
des Salons zu betreiben und umgekehrt die Geselligkeit des Salons im Roman
‚aufleben‘ zu lassen tritt vor allem in den letzten Kapiteln noch eine andere
Ebene der Suche nach kollektiver Identität in den Vordergrund: die Suche nach
nationaler Identität wird in der Thematisierung der Koalitionskriege und des
preußisch-französischen Verhältnisses zum patriotischen Ideal stilisiert.
Gleichzeitig oder verschränkt mit der Suche nach
kollektiven Repräsentationsformen fällt jedoch auch das Bestreben auf, sich
innerhalb der Autorengruppe als eigenständig zu repräsentieren und sich über
die Schreibweise von den anderen abzugrenzen. Gemäß der romantischen
Vorstellung vom Text als Spiegel des Selbst werden auch im Text selbst die
Figuren Focks alias Voß und Striezelmeier alias Müller mittels einer Überhöhung
der für sie als charakteristisch gedeuteten Schreibweisen karikiert. Die
Auffassung von der Sprache als untrügliches Kennzeichen des Individuums treibt
das 15. Kapitel auf die Spitze, wenn „Jean Paul“ auf der Suche nach sich selbst
einen „Steckbrief gegen [s]eine eigene Person“ verfaßt: „Obrigkeiten! Wer kennt
sich selbst genug, daß er sich beschreiben könnte? Aber die Sprache ist des
Menschen ewiges Kennzeichen – seht so spreche ich – wenn ihr mich reden hört,
haltet mich fest und bringt mich zu mir selbst.“26
In der gleichberechtigten Fiktionalisierung von
literarischen Gestalten, Autoren und Personen aus dem Umfeld der literarischen
Salons scheint die romantische Illusion auf, Fiktion und Wirklichkeit, Traum
und Realität verschmelzen zu lassen, den Tausch von Text und Subjekt perfekt
werden zu lassen, indem die Beschreibung fiktiver und faktischer Personen
gleichermaßen zu einem neuen Text verschmilzt. Betrachtet man den Roman als
Produkt der Salonkultur läßt sich an ihm besonders deutlich der Versuch erkennen,
im Umfeld der literarischen Salons dem mit der Ausweitung des literarischen
Marktes einhergehenden Strukturwandel entgegenzuwirken, der das Verhältnis
zwischen Autor und Leser zunehmend entpersonalisiert. Mit Peter Seibert läßt
sich so der Salon und die literarische Produktion in seinem Umfeld als
„retardierendes Moment in der Tendenz zur Ausdifferenzierung der literarischen
Verkehrsformen“ begreifen, indem „diese literarisch-gesellige Formation
Literaturproduktion, -distribution und –rezeption noch einmal zusammenzufassen
suchte“.27
Auch die Entstehung des ‚Roman der 12‘28
ist eng an den literarischen Markt gebunden, hat doch im Jahre 1908 Konrad W.
Mecklenburg, ein Berliner Verleger, die Idee zu diesem Roman, für den er mit einem
Preisausschreiben wirbt: 60 Prämien – der erste Preis sind immerhin 200 Mark –
winken den Lesern für richtiges Zuordnen der zwölf Autoren zu ihren Kapiteln.
Mecklenburg erhofft, Anlaß zu geben „sich auch in die sonstigen Schöpfungen der
neuesten Literatur noch mehr als bisher zu vertiefen, dann dürfte das sich so
von selbst einstellende allgemeine literarische Interesse den Lesern eine Fülle
geistiger Genüsse und unserer modernen Literatur viele neue Freunde zuführen“29.
Gerade das Preisausschreiben trifft ob seines kommerziellen Hintergrundes auf
die Ablehnung der Literaturkritik, was sich jedoch nicht auf den Erfolg des
Romans auf dem Buchmarkt niederschlägt.30
Für das Preisausschreiben gehen ebenfalls genügend richtige Lösungen ein,
vielleicht auch aufgrund einiger ‚Hilfestellungen‘, die im Roman selbst
eingebaut sind. In einigen Kapiteln werden intertextuelle Bezüge zu Texten der
anderen mitschreibenden Autoren hergestellt, die aber auch schon mal auf die
falsche Fährte locken. So fügt Otto Julius Bierbaum in seinem Kapitel folgende
Fußnote ein: „*Die Verfasserin
bedient sich hier der gebundenen Rede, um damit paradox, aber mit dem urtiefen
Ursinn alles Gegensinns anzudeuten, daß sich Gaston jetzt in einem Zustande
ungebundenster Aufregung befand.“31
Aber im Schlußkapitel, in dem alle beteiligten Autoren auftreten, um am
Festbankett zur Hochzeit der Protagonisten als Gäste teilzunehmen, mögen die
Verweise auf die Autoren doch eindeutigere Anhaltspunkte auf die Provenienz der
einzelnen Kapitel schaffen. Im Text selbst wird also die zuordnende Aktivität
der Leserschaft provoziert. Das heutige Schlagwort ‚Interaktivität‘ kann für
diese Text-Konsumenten-Strategien wohl auch schon beansprucht werden.
Interaktivität zwischen Autor und Leser gilt als
einer der marktstrategischen Vorteile des Internet – wobei auch andere Medien
auf diesen Zug aufspringen, wie anhand des Prinzips des digitalen Fernsehens
ersichtlich wird. Was bedeutet das nun für das Verhältnis von Autor und Leser? George P. Landow führt
diesbezüglich aus: „the figur of the hypertext author approaches, even if it
does not entirely merge with, that of the reader, the functions of reader and
writer become more deeply entwined with each other than ever before.“32 Der
Leser wählt sich seinen eigenen Weg durch den Text, er organisiert sich den
Text zwar über die vorgegebenen Links, aber doch vom Leseprozeß her
‘selbstbestimmter’ als beim mehr oder weniger kontinuierlichen Lesen eines
Buches von der ersten bis zur letzten Seite. Der Leseprozeß des Hypertextes ist
durch das Springen von Link zu Link, von einer Webside zur nächsten geprägt.
Dieses Springen wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des
Arbeitskreises eher negativ bewertet, da es mit einer zunehmenden Flüchtigkeit
und Beliebigkeit der Lektüre einhergehe. Gleichzeitig wurde aber auch
angemerkt, daß dieses Lektüreverhalten schon vom ‚blätternden‘ Lesen der
Printmedien sowohl in Buch- als Zeitungsform bekannt sei. Flüchtigkeit der
Lektüre mag beklagenswert sein, birgt aber gleichzeitig auch Möglichkeiten der
assoziativ-produktiven eigenständigen Textorganisation des Lesers. Etwa so, wie
es im zwölften Kapitel des ‚Roman der Zwölf‘ von Gustav Meyrink beschrieben
wird: „Dr. v. Dülferts Blick fiel auf die Abendzeitung, die er gestern nacht
nicht mehr ganz zu Ende gelesen und die neben seinem Bette auf dem Boden lag.
Er beugte sich heraus, hob sie auf, blätterte sie schnell durch. Was war das?
Ein merkwürdiger Satz im Annoncenteil sprang ihm förmlich in die Augen: ‚Dein Vater ist nicht gestorben, Gaston, bald
wirst du ihn wiedersehen.‘ Dr. v. Dülfert durchsuchte die Zeitung Zeile um
Zeile, die Worte waren nicht mehr aufzufinden! Nichts dümmer und ärgerlicher
als Halluzinationen! Natürlich hat sich beim raschen Umblättern aus vorhandenen
Wörtern und Silben dieser idiotische Satz gebildet – aus Gasthof wurde Gaston
usw.“33
Der Leser schafft sich so seinen eigenen Text. Auch im ‚blätternden‘
Rezeptionsverhalten kennen wir das Springen von Seite zu Seite und müssen wohl
konstatieren, daß jeder Text mehr oder weniger ‚blätternd‘ gelesen wird; daß
ein 1:1 Verhältnis zwischen Gelesenem und Geschriebenem immer nur
annäherungsweise besteht.
Es scheint also, daß, obwohl das eigene
Rezeptionsverhalten beim Lesen von Hypertext zunächst einmal neu und auch
verunsichernd wirkt, sich durchaus Anknüpfungspunkte an schon bekanntes
Leseverhalten ergeben, die zusätzlich eine genauere Reflexion der schon
eingespielten, gewohnten Rezeptionsweisen ermöglichen.
Romane kollektiver Autorschaft als „preadaptive advance“34 von
Hypertextualität?
Georg Stanitzek hat das vielfältige Werk
Alexander Kluges als „preadaptive advance“ von Hypertextualität gedeutet, in
dem Sinne, daß bei Kluge textuelle Strukturen vorbereitet oder sogar
vorweggenommen werden, die in der Medientheorie als spezifisch für die
Organisation von Hypertextualität gelten. Mit George P. Landow lassen sich vier
konstitutive Charakteristika des Hypertexts bestimmen: die Integration und der
Wechsel verschiedener Einzelmedien, eine nicht-lineare Textorganisation, der
Rezeptionsprozeß gestaltet sich als produktive, assoziativ-blätternde Lektüre
und die Produktion verläuft oft in kollektiver Autorschaft innerhalb eines
sozialen Netzwerks.
Es wird zu fragen sein, inwieweit die hier
vorgestellten Romane kollektiver Autorschaft über die Produktionsebene hinaus
Strukturen aufweisen, die auf eine Vorwegnahme oder zumindest auf Analogien zur
Textorganisation des Hypertexts hindeuten.
Das Konzept des ‘preadaptive advance’ übernimmt
Georg Stanitzek im Anschluß an Niklas Luhmann aus der Evolutionstheorie: „Es
handelt sich um solche Erscheinungen des evolutionären Geschehens, die sich
zunächst wie unsinnige Arabesken und ‘Zufallsprodukte’ ausnehmen mögen, die
aber in der Folge seligiert und als strukturbildende Faktoren stabilisiert
werden können.“35 Mit
Übernahme dieses Konzepts gewinnt Stanitzek Beschreibungsmodalitäten, die es
erlauben, schon in älteren Medien vereinzelt und marginal angewandte Techniken
in Zusammenhang mit neueren Formen der Textorganisation zu bringen und sie im
Sinne einer Traditionslinie zu deuten. Literatur- und mediengeschichtlich
erscheint dieses Konzept attraktiv. Jedoch wird man nicht umhin kommen, sich
die Frage nach dem eigenen Literaturverständnis zu stellen. Läßt sich die
Evolutionstheorie auf Literatur- oder Mediengeschichte übertragen? Oder
verbirgt sich hinter diesem ‘Link’ ein ‘missing link’? Impliziert nicht jede
Evolutionstheorie eine mehr oder minder verborgene Teleologie? Zumindest die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ‘Arbeits- und Gesprächskreises für
Gasthörer- und Seniorenstudenten’ würden sich weigern, die ihnen bekannte
literarische Textproduktion im Netz als ‘Krone der Schöpfung’ zu bezeichnen...
Es bleibt zu hinterfragen, ob sich mit dem
Internet-Boom und den auf ihn projizierten Wunschvorstellungen eine Ahnung
bewahrheitet, die schon von Novalis formuliert wurde: „Das Schreiben in
Gesellschaft ist ein interessantes Symptom, das noch eine große Ausbildung der
Schriftstellerey ahnden läßt. Man wird einmal in Masse schreiben, denken und
handeln. Ganze Gemeinden, selbst Nationen werden ein Werk unternehmen.“36
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"Theoretische Überlegungen"
[1] Bettine von Arnim: Goethes Briefwechsel mit
einem Kinde. Frankfurt/M. 1984.
[2] Varnhagen, Neumann, Fouqué, Bernhardi, [Chamisso]: Die Versuche
und Hindernisse Karls. In: Der Doppelroman der Berliner Romantik. Hg. v. Helmuth Rogge. Leipzig 1926.
[3] H. Bahr, O.J. Bierbaum, O. Ernst, H. Eulenberg, H.H. Ewers,
G. Falke, G. Hirschfeld, F. Hollaender, G. Meyrink, G. Reuter, O. Wohlbrück, E.
von Wolzogen: Der Roman der Zwölf. Frankfurt/M., Leipzig 1992.
[4] Auch in gedruckter Fassung erhältlich: Null. Hg. v. Thomas
Hettche, Jana Hensel. Köln 2000.
[5] Clemens Brentano, Joseph Görres: ‚BOGS’. In. Clemens Brentano: Werke. Hg. v. Friedhelm Kemp. 2. Bd. Darmstadt 1963. [der Name des Protagonisten setzt sich aus dem Anfangs- und Endbuchstaben der beiden Autoren zusammen].
[6] ‚Der Roman des Freiherrn von Vieren‘ In: Der Doppelroman
der Berliner Romantik. Hg. v. Helmuth Rogge. 2. Bd. Leipzig 1926.
[7] Arno Holz,
Johannes Schlaf: Papa Hamlet. Stuttgart
1963.
[8] Bertotlt Brecht, Lion Feuchtwanger: Leben Eduards des Zweiten von England. In:Bertolt Brecht: Erste Stücke. 2. Bd. Berlin, Frankfurt/M. 1967.
[9] Frank Arnau, Alfred Döblin, Erich Ebermayer, Manfred
Hausmann, Kurt Heuser, Richard Hülsenbeck, Edlef Köppen, Gabriele Tergit: Die
verschlossene Tür. In: Die literarische Welt. Nr. 24/25 – 35. 1932.
[10] Peter Bichsel, Walter Höllerer, Klaus Stiller, Peter Heyer,
Hubert Fichte, Wolf Simeret, Elfriede Gerstl, Jan Huber, Hans Christoph Buch,
Wolf D. Rogosky, Martin Doehlemann, Corinna Schnabel, Nicolas Born, Joachim
Neugröschel, Hermann Peter Piwitt: Das Gästehaus. Berlin 1965.
[11] Heinrich Böll u.a.: Der Rat der Weltunweisen. Roman. Gütersloh
1965.
[12] Jürgen Albert, Jürgen Ebertowski, Jan Eik, Wolfgang
Kienast, Dorothea Kleine, -ky, Gerhard Neumann, Tom Wittgen, Gabriele Wolff:
Die allerletzte Fahrt des Admirals. Neun Autoren überführen eine Leiche. Berlin 1999.
[13] Pierre Boileau, Thomas
Narcejac: Vertigo. Aus dem Reich der Toten.
Hamburg 1985. (Titel der Originalausgabe: D’Entre les morts‘. Paris 1958.)
[14] Carlo Fruttero & Franco Lucentini, Charles Dickens: Die
Wahrheit über den Fall D. München, Zürich 1991.
[15] Vgl. George P. Landow:
Hypertext. The Convergence of Contemporary Critical Theory and Technology. Baltimore, London 1992. Darin insbesondere das Kap. ‘Reconfiguring the
Author’. S. 71-100.
[16] Michel Foucault: Was ist ein Autor? In: Ders.: Schriften
zur Literatur. Frankfurt/M. 1988. S. 7-31.
[17] Roland Barthes: La mort de
l’auteur. In: Mantéia 5 (1968).
[18] Michel Foucault: Was ist ein Autor? A.a.O. S. 22.
[19] Vgl. ebd. S. 21.
[20] Vgl. Erich Kleinschmidt: Autorschaft. Konzepte einer
Theorie. Tübingen, Basel 1998. S. 13.
[21] Erich Kleinschmidt: Stillegungen. Kulturtheoretische
Überlegungen zur Auktorialität. In: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für
Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften 1 (1999). S. 5-14. S. 6f.
[22] Ebd. S. 13.
[23] Faksimilewiedergabe der Originalausgabe von 1808 in: Der
Doppelroman der Berliner Romantik. Hg. und mit Erläuterungen dargestellt von
Helmuth Rogge. Leipzig 1926. 2 Bde.
[24] Vgl. das Kapitel ‚Briefe, Urteile und Rezensionen über ‚Die
Versuche und Hindernisse Karls‘ 1807 bis 1852. In: Der Doppelroman der Berliner
Romantik. Hg. und mit Erläuterungen dargestellt von Helmuth Rogge. Leipzig
1926. 2. Bd. S. 111-180.
[25] Ebd. 1. Bd. S. 156f.
[26] Ebd. S. 196f.
[27] Peter Seibert: Der literarische Salon. Literatur und
Geselligkeit zwischen Aufklärung und Vormärz. Stuttgart, Weimar 1993. S. 206.
[28] H. Bahr, O.J. Bierbaum, O. Ernst, H. Eulenberg, H.H. Ewers,
G. Falke, G. Hirschfeld, F. Hollaender, G. Meyrink, G. Reuter, O. Wohlbrück, E.
von Wolzogen: Der Roman der Zwölf. Frankfurt/M., Leipzig 1992.
[29] Zit. Nach dem Vorwort zur oben angegebenen Ausgabe des
‚Roman der Zwölf‘ von Alfred Estermann: ‚Gemeinschaftliches Arbeiten‘ – ein
‚mißliches Ding?‘. Über den ‚Roman der Zwölf‘ und andere Koproduktionen. A.a.O. S. 9-33. S. 17.
[30] „Die erste Auflage von immerhin 5000 Exemplaren war schnell
vergriffen, noch im Erscheinungsjahr 1909 mußte das 6.-10. Tausend
nachgeschoben werden.“ Aus: Alfred Estermann: Gemeinsame Werke, Zusammenarbeit.
Der ‚Roman der Zwölf‘ und andere Koproduktionen. In: Ders.:
Kontextverarbeitungen. Buchwissenschaftliche Studien. Hg. v. Klaus Dieter
Lehmann, Klaus G. Saur. München 1998.S. 244-260. S. 246.
[31] Otto Julius Bierbaum: Zehntes Kapitel: Piefke. In: Der
Roman der Zwölf. A.a.O. S. 280. [Hervorhebung v. Vern.]
[32] George P. Landow:
Hypertext. The convergence of Contemporary Critical Theory and Technology. Baltimore, London 1992. S. 71.
[33] Gustav Meyrink: Zwölftes Kapitel: Der heimliche Kaiser. A.a.O. S. 345.
[34] Vgl. Georg Stanitzek: Autorität im Hypertext: ‘Der
Kommentar ist die Grundform der Texte’ (Alexander Kluge’. In: Internationales
Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. 23/2. 1998. S. 1-46.
[35] Vgl. Georg Stanitzek.
A.a.O. S. 6.
[36] Novalis: Schriften. Die Werke von Friedrich
Hardenberg/Novalis, im Verein mit Richard Samuel hrsg. von Paul Kluckhohn u.a. Zweite,
nach den Handschriften ergänzte, erweiterte und verbesserte Auflage in vier
(fünf) Bänden. Stuttgart 1960-1975. Bd. 2, 645 (Vorarbeiten Nr. 465).